Lernen in coolen Boxen und neuen Räumen

Sanierung für 3,7 Millionen Euro: Elisabeth-Selbert-Schule erstrahlt in neuem Glanz

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Ein gutes Jahr hat das Leben in der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule ganz schön Kopf gestanden. Für rund 3,7 Millionen Euro ist das Obergeschoss komplett saniert und fit gemacht worden für die Zukunft. Nun ist endlich Schluss mit ins benachbarte ehemalige Hallenbad ausgegliederten Klassenräumen, offenen Decken im Eingangsbereich und Kabelsalat im ehemaligen Lehrerzimmer, denn das vor 46 Jahren eingeweihte Schulgebäude erstrahlt im neuen Glanz. Darüber freuen sich nicht nur Schulleitung und Lehrer, sondern vor allem auch die Schüler. Die sieben neuen Lernboxen haben es ihnen besonders angetan, die – eingerichtet mit gemütlichen Sitzsäcken – beispielsweise zu ungestörter Gruppen- und auch Einzelarbeit außerhalb der Klassenräume einladen. Ganz fertig sind sie zwar noch nicht, am Interieur wird noch gearbeitet, nutzbar aber sind sie schon. „Es ist gut, sich darin mal abschotten und richtig konzentrieren zu können, weil man da den Lärm aus der Klasse nicht hat“, sagt Schulsprecher Bennet Brockmann, der sich in den „coolen Boxen“ gern auch mal mit seinen SV-Kollegen berät.

Einer von ihnen ist Lennox Barfuß, der seine alte Schule zwar kaum wiedererkennt, das Sanierungsergebnis aber „verdammt gut“ findet. „Alles ist super aufgeteilt, übersichtlicher und perfekt beschildert sowie ausgeschrieben.“ Dabei profitiert die Schule von allerlei technischer Raffinesse, wie Schulleiter Lars Grenzemann berichtet: „Die ESS ist nun technisch auf den neuesten Stand gebracht und komplett digitalisiert worden, wofür unglaubliche 33.900 Meter Kabel verlegt worden sind, davon allein 17.700 Glasfaserkabel.“ Die Klassenräume seien größtenteils mit topmodernen Tafeln samt Beamern ausgestattet, Vertretungs- und Stundenpläne würden nun digital an die Wände projiziert. Eine Neuerung soll künftig Schüler und Lehrer noch enger zusammenbringen. War das Lehrerzimmer früher noch im Erdgeschoss fernab der Schüler versteckt, ist es nun inmitten der Klassenräume im Obergeschoss zu finden und bietet eine kleine Besonderheit für besonders stressige Momente: eine Dachterrasse zum Durchatmen.

Die hat auch Anne Rink schon das ein oder andere Mal genutzt, sie nämlich war zusammen mit Kollege Bernd Munser als Vertreterin des Lehrerkollegiums stark in die Sanierung involviert. „Es ist alles wirklich sehr schön geworden, wobei noch nicht alles rund läuft, gerade in Sachen Technik ist noch einiges zu tun.“ Besonders freue sie sich auf die noch ausstehende Gestaltung des Außengeländes. Rink nämlich war es, die es gemeinsam mit Kollege Mark Plodowski geschafft hat, dass die ESS vom Hessischen Umweltministerium und der Deutschen Umwelthilfe als eine von zehn Pilotschulen ausgewählt wurden. „Ein großartiger Erfolg“, sagt ESS-Chef Grenzemann und freut sich, dass der Außenbereich für 400.000 Euro umgestaltet werden und später als ideale Ergänzung zum Klassenzimmer genutzt werden kann. Spätestens dann wird das geregelte Leben zu hundert Prozent zurück sein und an der ESS nichts mehr Kopf stehen, höchstens vor Freude.

(Sascha Hoffmann, HNA-Artikel vom 26.11.2022)

Damaris Reichmann und ihre Schüler haben sich in ihrem topmodernen Klassenraum, einem von 22, schon eingelebt.

Fühlen sich pudelwohl in den neuen, offenen Lernboxen: Arseniy Gorkowskiy, Arne Gers, Bennet Brockmann und Lennox Barfuß.

Sind mit dem Lehrerzimmer vom Unter- ins Obergeschoss umgezogen und freuen sich über eine kleine, angegliederte Dachterrasse: Anne Rink, Förderstufenleiterin Karin Neusüß und Schulleiter Lars Grenzemann.