Hier ist Geschicklichkeit und Teamplay gefragt: Jannis Nehm (von links), Kalle Justus Stiegenroth, David Beyer, Ron Müller, Lukas Möller und Jannik Brandl

ESS-Schüler absolvieren zweitägiges Bewerberseminar

Völlig unaufgeregt gingen die Acht- und Neuntklässler der Zierenberger Elisabeth-Selbert-Schule kürzlich in ihre Vorstellungsgespräche. Es waren wohl die ersten in ihrem Leben. Entspannt waren sie, weil sie genau wussten, dass es sich nur um Testgespräche handelte, die im Rahmen eines zweitägigen Bewerberseminars stattfanden, zu dem sie gemeinsam mit ihren Lehrern zur Kasseler Fasananhofschule gefahren waren, um mit Berufspaten für den nahenden Ernst des Lebens zu trainieren. Handschlag zur Begrüßung, Unterlagen, Zettel und Stift auf dem Tisch – alles sollte außerhalb des gewohnten Schulumfeldes so realistisch wie möglich wirken.
Auch wenn es sich diesmal nur um eine gespielte Bewerbungssituation handelte, hatten es die Gesamtschüler doch mit echten Personalern aus Betrieben und Einrichtungen der Region zu tun, auch Experten der Handelskammer, der AOK, der Kasseler Bank und eine Berufseinstiegsbegleiterin waren mit dabei.
Einen ordentlichen Eindruck zu hinterlassen, ist das A und O, das wissen die Jungen und Mädchen nun genau, spätestens seit der thematischen Einführung ins Thema. Sie erfuhren, wie sie am besten mit möglichen Arbeitgebern Kontakt aufnehmen, simulierten Telefongespräche und meisterten Berufsorientierungstests sowie Übungen zur Stärkung und Einschätzung von Kooperationsfähigkeiten. Mit der Universität Kassel lernten sie außerdem einen Ausbildungsbetrieb vor Ort kennen und erfuhren während eines Besuchs in der Agentur für Arbeit allerlei über „Die Situation am Ausbildungsmarkt Nordhessen“.
Dass sie für ihren zweitägigen Ausflug in die Berufswelt die Schule hinter sich gelassen und zum Seminar nach Kassel gefahren sind, hatte seinen guten Grund: „Als Schule können wir das allein nicht leisten, da sind wir auf Externe einfach angewiesen“, sagt ESS-Lehrerin Nadine Bernecker. Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, der Jugendberufshilfe, Handwerkskammer, Krankenkassen, Banken und all den anderen Kooperationspartnern sei als Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft enorm wichtig, und dafür müsse man das gewohnte Umfeld auch mal verlassen, um die Bewerbungssituation so realistisch wie möglich zu gestalten.