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Mit Alkohol hart am Limit

Aktion
an der Elisabeth-Selbert-Schule sensibilisierte für Gefahren durch Drogen

Zierenberg. Es ist kurz nach halb zehn, als am Mittwochmorgen ein Rettungswagen des ASB mit Blaulicht zur Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg eilt. Die Sirenen übertönen das Läuten zur Pause, als Notfallsanitäter Ralf Löber aus dem Wagen springt und von den Schulsanitätern empfangen wird.

Gemeinsam gegen Alkoholexzesse bei Kindern und Jugendlichen: Schulleiterin Ute Walter (links) mit den Organisatoren des Aktionstages „Hart am Limit“.

Was er vorfindet ist erschreckend: Eine junge Frau mit Alkoholvergiftung liegt am Boden, die leere Flasche eines unter Jugendlichen beliebten Kräuterlikörs wenige Meter entfernt. Schnelles Handeln ist gefragt. Im Nu packt Löber die Patientin auf eine Trage und befördert sie unter den Blicken der erschrockenen Schüler zum Rettungswagen. Was so ernst klingt, entpuppt sich als inszeniert und ist Teil eines Aktionstages, mit dem die Hessische Landesstelle für Suchtfragen gemeinsam mit der Drogenhilfe Nordhessen und dem Jugendamt des Landkreises Kassel auf die Problematik des gestiegenen Alkoholmissbrauchs unter Jugendlichen aufmerksam machen will. Die Zierenberger Gesamtschule wählten sie als Schauplatz nicht etwa, weil hier die Zahlen besonders besorgniserregend wären, hier liefen sie mit ihrer Aktion „Hart am Limit“ offene Türen ein. Die Lehrerinnen Nadine Bernecker und Heike Drosba beschäftigen sich gemeinsam mit dem Schul-Sozialpädagogen Sebastian Roschinski schon länger mit der Thematik, haben mit einem umfangreichen Suchtpräventionskonzept dem Alkohol und anderen Drogen an der Selbert-Schule den Kampf angesagt. „Uns geht es nicht nur um Abschreckung, uns ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol wichtig“, sagt Bernecker. „Das bedeutet auch, Alternativen für Krisenzeiten aufzuzeigen.“ Die Stärkung des Selbstbewusstseins spiele dabei eine wichtige Rolle. Allerlei Wissenwertes zu den Gefahren unkontrollierten Alkoholkonsums lieferte der Zehntklässler Tobias Viereck, dessen Mitschüler sich zurück in ihren Klassenzimmern selbst mit der Thematik auseinandersetzten. Dort warteten Lehrerin Janine Dorr und ihre Schulsanitäter, um den Ernstfall durchzuspielen. Die Jugendlichen übten wichtige Punkte der Ersten Hilfe und wurden sensibilisiert, rasch einen Notarzt zu rufen.

Jeder Fünfte 15-Jährige trinkt

 
Neben Infoständen im Schulfoyer hatten Jutta Hambrock und Udo Reining vom Jugendamt, Peter Geipel und Pat Sheldon von der Drogenhilfe sowie Julia Posselt vom Jugendbildungswerk ein Alkohol-Quiz mitgebracht, das die Teilnehmer mit Hintergründen versorgte. So erfuhren die Jugendlichen, dass schon 20 Prozent aller 15-Jährigen einmal pro Woche zur Flasche greifen. Den ersten Preis gewann Miriam Möller, die gemeinsam mit ihrer Klasse den Kletterwald in Kassel besuchen darf. Wie beim Alkoholkonsum gehören auch da Risikobereitschaft und Nervenkitzel dazu, allerdings stets gut gesichert und frei nach dem Motto: „Lieber hart am Limit auf den Bäumen als voll und abgestürzt am Boden.“ (zhf)

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