Verantwortlicher Umgang mit der Vergangenheit

Bericht und Foto Hoffmann
Schüler und Schülerinnen der ESS spenden Einnahmen vom Schulfest

Soziales Engagement ist für die Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg sehr wichtig. Daher zögerten sie nicht, einen Teil der Einnahmen aus dem Schulfest im vergangenen Jahr der AG Erinnerungskultur Zierenberg zur Verfügung zu stellen.
Pfarrer Wilfried Wicke nahm den symbolischen Scheck sehr gerne entgegen und verriet, dass die Summe in Höhe von 500 Euro ja schon auf dem Konto eingegangen sei. „Wir haben uns schon vor Weihnachten über die gute Nachricht freuen dürfen“, sagte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft und ergänzte, dass man das Geld für die Aktion Stolpersteine nutzen werde. „Die Verlegung von vier Stolpersteinen für die Familie Schartenberg im Herbst diesen Jahres wird damit auch Euer engagierten Arbeit zu verdanken sein“, betonte Wilfried Wicke und lobte besonders den Einsatz der Klasse G8, die gemeinsam mit ihrer Lehrerin, Karin Neusüß, aktiv Recherchen über diese Familie betrieben hat.
Bereits 1984 hatte man an der ESS ein Projekt gestartet, dass sich mit der Geschichte der Synagoge in Zierenberg befasste. „Die Vergangenheit darf man nicht totschweigen“, waren sich damals Schüler und Lehrer der G9 einig. „Und das gegen den Widerstand aus dem Rathaus“, erinnert sich Dunja Brede. Sie war damals als Schülerin der ESS an dem Projekt beteiligt und ist heute Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur Zierenberg.
Pfarrer Wicke erinnerte zudem an weitere Aktionen der ESS: 1988 wurde unter ihrer Mithilfe eine Tafel zur Erinnerung an die Synagoge an einem Privathaus in der Mittelstraße angebracht. 2008 gab es eine Ausstellung im Rathaus zum Thema „Jüdisches Leben“ und 2016 nahm eine Klasse der ESS an der Verlegung der ersten Stolpersteine in Zierenberg teil.
„Mit Eurem Engagement für die Stolperstein-Aktion legt Ihr einen weiteren Baustein für einen verantwortlichen Umgang junger Menschen mit einer Vergangenheit, die man – auch wenn sie weit zurückliegt – nicht totschweigen darf.“