Tolles Projekt „Juniorwahl“

juniorklein3Die diesjährige Bundestagswahl wurde zum Anlass genommen, an der Elisabeth-Selbert-Schule eine Juniorwahl durchzuführen. Diese fand bereits zehn Tage vor der eigentlichen Bundestagswahl statt. Das Projekt „Juniorwahl“ sollte den Schülerinnen und Schülern bewusst machen, welch grundlegende Bedeutung das Grundrecht der allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl für die Demokratie hat und wie wichtig die Mitbestimmung bei politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen ist. Im Politikunterricht haben sich die Schülerinnen und Schüler deshalb intensiv mit den Themen Demokratie, Wahlsystem und Parteien beschäftigt und sich so auf die Wahl vorbereitet. Daran teilgenommen haben die Jahrgänge acht bis zehn mit insgesamt 175 Schülern.

Die Wahl verlief in einer originalgetreuen Simulation mit Wahlbenachrichtigung, Stimmzettel aus dem zuständigen Wahlkreis, Wahlkabine und Wahlurne. Auf diese Weise wurde Demokratie „geübt“ und erfahrbar gemacht. Damit die Wahl reibungslos verlaufen konnte, sorgten fünf Wahlhelferinnen und ein Wahlhelfer aus dem Jahrgang zehn für einen ordnungsgemäßen Ablauf. Die Wahlhelfer waren: Ardiana Baftija, Lucy Virnau, Mathis Knobloch, Hannah Höster, Joline Rudolph und Fleur Döring. Die Auszählung erfolgte nach Beendigung der Wahl durch die Wahlhelfer. 

Das Ergebnis der Juniorwahl, das erst nach dem regulären Wahlsonntag am 24. September veröffentlich wurde, kann man der Grafik entnehmen. Da die FDP die 5%-Hürde nicht überspringen konnte, kann es an der Elisabeth-Selbert-Schule keine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP geben.

Jugend trainiert für Olympia Fußball Jungen WK 2 Kreisentscheid am Mi., 06.09.2017 im Nordstadtstadion Kassel

Das hat Spaß gemacht. Wieder stellte die ESS Zierenberg eine Jungen-Fussball-Mannschaft der Wettkampfklasse 2 auf die Beine. Und sportlich kann sich das Ergebnis sehen lassen. In der Vorrunde holte das Team zwei Untentschieden. Dem 0:0 gegen das Lichtenberg Gymnasium folgte ein 1:1 (Tor Djordy Schulz) gegen die Heinrich-Grupe Schule aus Grebenstein. Das reichte um sich als Gruppenzweiter für das Halbfinale zu qualifizieren. Hier zog man allerdings gegen den späteren Turnier-Sieger der Theodor-Heuss Schule Baunatal mit 0:1 den Kürzeren. In Spiel um Platz drei zwang man klar und deutlich die Wilhelm-Leuschner Schule aus Lohfelden mit 5:0 (Tore 2 mal Djody Schulz, zwei mal Luis Finck und ein mal Florian Behle) in die Knie. Der dritte Platz ist ein respektabeler Erfolg für unsere kleine Schule. Und ein schönes Erlebnis war es ohnehin.

Das Mannschaftsfoto
Oben von links nach rechts: Jonny Zimmer, Luis Finck, Dawin Wilhelm, Dennis Jürimaa, Luca Klinge, Fabian Schütz, Noah Baumann, Jannis Kroh
Unten von links: Maximilian Rost, Florian Behle, Leon Müller, Djordy Schulz, Gino Burghold, Jonas Fröhlich

Am Donnerstag, den 31.08.2017 wurden in Zierenberg im Rahmen einer Feierstunde wieder Stolpersteine zum Gedenken an ehemalige jüdische Mitbürger verlegt.

Steineklein

Samuel Blatt und Max Petrossow bei der Verlesung der Biografie der Familie Schartenberg

Bereits im Vorfeld hatte sich die Klasse G9a mit ihrer Klassenlehrerin K. Neusüß intensiv mit den Stolpersteinen auseinandergesetzt. Der Künstler Gunter Demnig lässt seit dem Jahr 2000 Gedenktafeln aus Messing in den Bürgersteig vor den letzten selbstgewählten Wohnhäusern von Opfern der NS-Zeit ein. Die Schicksale dieser Menschen werden von Mitbürgern recherchiert. So gibt es in Zierenberg die Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur, die dies tut und dieses Jahr bereits zum zweiten Mal mit dem Künstler Demnig Stolpersteine verlegt.
Nachdem im letzten Jahr Fr. Neusüß mit einer Klasse G10 bei der Verlegung anwesend war, war das Interesse von Lehrerin und Schülern geweckt, und so entschied man sich, gemeinsam das Schicksal einer jüdischen Zierenberger Familie zu recherchieren. Im Rahmen des Religionsunterrichts beschäftigten sich die Schüler mit der Familie Schartenberg, einer der ältesten und größten jüdischen Familien Zierenbergs. Vater Jakob Moritz und Mutter Sophie Schartenberg lebten gemeinsam mit ihren beiden Söhnen Ludwig Fritz und Walter in der Poststraße 34. Die Schüler fanden heraus, dass diese Familie hoch angesehen war in Zierenberg, ein Stoffgeschäft mit Modewaren besaß und mit den christlichen Nachbarn teils freundschaftlich verbunden war. Das Nazi-Regime änderte allerdings alles. Die beiden Söhne erkannten dies früh und verließen Deutschland bereits 1936 bzw. 1938, Vater und Mutter mussten jedoch einen verbrecherischen Übergriff auf Besitz und Leben im Rahmen der Reichspogromnacht 1938 erfahren, die in Zierenberg bereits am 08.November stattfand. Nach kurzer Inhaftierung im KZ Buchenwald wurde der Vater wieder entlassen, flüchtete aber aus Zierenberg nach Kassel. 1939 gelang es Sohn Walter, der zwischenzeitlich in Newcastle im Nordwesten Englands lebte, eine Einreisegenehmigung für seine Eltern zu bekommen, und so flüchteten Jakob und Sophie im August 1939 buchstäblich in letzter Minute nach England.
Dieses Schicksal, das es noch verhältnismäßig gut mit der Familie Schartenberg meinte, bewegte die Schüler der G9a tief, und man entschied sich rasch, die beim Verkauf selbstgemachter Pralinen beim Weihnachtsfest eingenommene Summe der Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur zur Beschaffung der vier Stolpersteine zu spenden. Der Förderverein der ESS stockte die Summe dankenswerterweise auf einen glatten Betrag von 500 Euro auf, somit konnten die vier Steine bezahlt werden.
Bei der Verlegung nun warteten die Schüler gespannt auf den Künstler Gunter Demnig, der „ihre“ Steine vor dem Haus Poststraße 34 zuerst verlegte. Die Schüler Samuel Blatt und Max Petrossow verlasen die Biografie der Familie Schartenberg, und die Schulband der ESS unter Leitung von Fr. Kettner spielte ein jüdisches Lied. Unter Anwesenheit zahlreicher Zierenberger Bürger, Schüler und Eltern der ESS war dies ein bewegender Abschluss der ca. ein Dreivierteljahr dauernden Recherche. Sehr nachdenklich nahmen die Schüler auch die Schicksale der drei anderen Zierenberger Familien wahr, für die insgesamt noch acht Stolpersteine verlegt wurden. Nur noch ein ehemaliger Zierenberger überlebte den Nazi-Terror, alle anderen wurden ermordet oder starben aufgrund der unmenschlichen Bedingungen in den Konzentrationslagern.
„Nur wenn wir den Opfern Namen und Gesichter geben können, werden sie in den Köpfen der Menschen lebendig“, so empfand es ein Schüler, und nur so kann man die Geschichte so aufarbeiten, dass wir alle daraus lernen können.

Auch in diesem Jahr machte sich wieder eine Schar Schülerinnen und Schüler der ESS mit Fr. Neusüß, Fr. Reichmann und Hrn. Munser auf nach London.

London4Müde, aber bestens gelaunt und voller Vorfreude startete man am Sonntag, den 20.08.17 bereits um 04.30 Uhr mit dem Bus. Nach einer reibungslosen Fahrt durch Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich standen die Schüler dann bei der Grenzkontrolle der Britischen Behörden in Calais. Durch Flüchtlingskrise und Brexit schaute man hier etwas genauer hin, aber auch hier lief alles völlig problemlos. Bei gutem Wetter und ruhiger See genossen die Schüler dann die Fährüberfahrt nach Dover, wo sie von den strahlenden weißen Kreidefelsen empfangen wurden. Nach einem Abstecher nach Canterbury, mittelalterliche Stadt mit wichtigster Kathedrale der anglikanischen Kirche, lernten die Schüler abends in Croydon dann ihre Gastfamilien kennen, bei denen sie die folgenden fünf Nächte verbringen würden. Die Schüler waren allesamt begeistert von der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit der Familien.
Am nächsten Morgen machten sie sich dann auf, die Stadt London zu erobern. Einen ersten Eindruck von der Größe der Metropole bekamen sie mit einer Rundfahrt mit dem London Eye, Europas größtem Riesenrad. In 135m Höhe konnte man kilometerweit sehen und sah doch immer nur London! Anschließend ging es zum Buckingham Palace, den die Schüler von innen besichtigen konnten, zum Piccadilly Circus und zum Trafalgar Square. Auch die ersten Souvenirs konnten in der Freizeit gekauft werden.
Am nächsten Tag stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: eine Wanderung entlang der weißen Klippen an der englischen Südküste. Bei bestem Wetter boten sich immer wieder fantastische Aussichten, und Wandern machte hier viel mehr Spaß als ins Zierenberg!
London3Da ein bisschen Kultur natürlich nicht fehlen darf, besichtigte man am nächsten Tag das Natural History Museum, eins der größten naturhistorischen Museen der Welt. Hier bestaunten die Schüler u.a. ein riesiges Walskelett, eine Erdbebensimulation und einen animierten Tyrannosaurus Rex. Nach kurzer Mittagspause im Hyde Park ging es erstmals in Londons Unterwelt: mit der Tube, der Londoner U-Bahn fuhren sie nach Camden Town und bummelten dort über einen der bekanntesten und größten Märkte der Stadt. Hier gab es quasi nichts, was man nicht kaufen konnte! Am Abend stand dann der traditionelle Musical-Besuch an: Diesmal besuchten die Schüler die „Thriller live!“-Show, die das Phänomen Michael Jackson auf die Bühne bringt und dessen 40-jährige Karriere, seine Hits und seinen unverwechselbaren Tanzstil würdigt.
Am letzten Tag in London stand eine neuer Programmpunkt an, auf den die Schüler sich sehr gefreut hatten: der Besuch von Stamford Bridge, dem Fußballstadion des FC Chelsea. Mit einer englischsprachigen Führung bestaunten sie das über 140 Jahre alte Stadion inmitten des Londoner Stadtteils Fulham, sahen Presseraum, Mannschaftskabinen, Spielertunnel und Trainer- und Ersatzbank. Dieser Besuch hatte sich wirklich gelohnt und allen Spaß gemacht, ob Fußballfan oder nicht, zumal das Stadion in dieser Form nicht mehr lange stehen wird. Zum Ende der Saison 2018/19 wird es abgerissen und komplett neu und größer aufgebaut. Am Nachmittag stand dann noch Mme Tussaud’s Wachsfigurenkabinett auf dem Programm, und auf der Oxford Street konnten die letzten englischen Pfund ausgegeben werden.
Wieder müde, aber voller vielfältiger Eindrücke und glücklich ging es dann am Freitag, den 25.08. wieder nach Hause, wo es den Familien erst einmal eine Menge zu erzählen gab.